+++ Samstag 26.06.2021 +++
wir berichten am Samstag #b2606 ab 14:00 Uhr von der Kundgebung
„Anarchistischer CSD 2021!“
Samstag, 26.06.2021 | 14:00 Uhr | Am Friedrichshain, 10249 Berlin
Anreise: Tram M1, M2, M4, 12, 50 Bus 142, 200
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Wie immer keine National- und Parteiflaggen. Kein Krieg. Keine autoritären Gruppen.
Gerne starke Transparente und Schilder, laute Parolen, Glitter und Gedöns.
ENGLISH VERSION // VERSION FRANCAISE CI-DESSOUS // ARABIC VERSION
Voraussichtliche Route:
- Friedenstr./Märchenbrunnen (Auftakt)
- Friedenstraße
- Platz der Vereinten Nationen
- Lichtenberger Str
- Am Straußberger Platz (ZK)
- Karl-Marx-Allee
- Andreasstr.
- Schillingbrücke (ZK)
- Engeldamm
- Adalbertstr
- Waldemarstr
- Mariannenplatz (Abschluss)
Anarchistischer CSD Berlin 2021: Aus Wut zerstören, aus Liebe aufbauen
Wir laden Dich am Sonnabend, 26.6., um 14 Uhr zu einer unangepassten, antikommerziellen Demonstration ein, die uns Kraft gibt für zukünftige Kämpfe!
Das erfolgreiche Erkämpfen von Würde und Gerechtigkeit ist das Ergebnis von Revolten und Aufständen gegen Dominanz und Herrschaft. Der Christopher Street Day geht zurück auf einen spontanen Aufstand einer Gruppe queerer schwarzer Menschen und People of Colour, Sexarbeiter*innen und trans Personen mit ihren Freund*innen, mit dem sie sich am 28. Juni 1969 gegen die rassistischen und homo-/transfeindlichen Übergriffe der Polizei wehrten. Es folgte ein dreitägiger Aufstand in der Christopher Street in New York, in deren Folge sich vielerorts Menschen zusammenschlossen und auf die Straße gingen.
Widerstand ist weiterhin relevant in der Covid-19-Pandemie! Er darf nicht von Rechten und Coronaleugner*innen besetzt werden. Corona wirkt wie ein Brennglas für die sozialen Widersprüche: immer mehr Menschen werden in die Armut und ins Abseits gedrängt, während die Kassen der Großkonzerne klingeln. Die soziale Kontrolle und Überwachung nimmt zu und neue Ausbeutungsformen werden etabliert. Dem Protest dagegen wird unter dem Vorwand von Coronamaßnahmen die Luft abgeschnitten. Die Privilegierten gewinnen und die sowieso schon Marginalisierten verlieren weiter an sozialem Halt. Die Isolationsmaßnahmen und die Ausbeutung der Pflege- und Arbeitskraft gehen an die Substanz für alle. Wir sollen uns alle persönlich einschränken, aber unsere Arbeitskraft wird gerne voll und ganz in Anspruch genommen. Jeder Mensch kann deutlich sehen: Die Maxime ist nicht das Wohlergehen der Menschen, sondern das ungestörte Weiterfunktionieren der kapitalistischen Strukturen.
Wenn auch nur ein Mensch auf der Welt unterdrückt bleibt, so bist auch Du nicht frei!
Die Unterdrückung von queeren Menschen zeigt sich nicht nur auf den Straßen der Stadt! Schon vor der Pandemie kam es zu queerfeindlichen Angriffen. Diese Situation hat sich durch die staatlich auferlegten sozialen Pandemieeinschränkungen verstärkt! Je nach sozialer Position haben Gewalt und Diskriminierung aufgrund des Genders und/oder der Begehrensweise sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich zugenommen. Zugleich werden Rückzugsräume durch eine aggressive Wohnungspolitik zugunsten der Besitzenden immer knapper. Auf der Arbeit geraten viele unter Druck, sich anzupassen.
Seid dabei, wenn wir unsere Solidarität mit den Angegriffenen, Unterdrückten und Ausgebeuteten demonstrieren! Wir beginnen den ACSD 2021 am Volkspark Friedrichshain, weil es hier in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen queere Menschen kam. Zu den gewalttätigen Übergriffen kommt hinzu, dass das Kapital mit Hilfe des Staates die Ausgrenzung weiter vorantreibt und einen Krieg gegen die Menschen führt zugunsten einer Politik der Gentrifizierung, sprich der Bildung von Wohneigentum und Immobilienspekulation. Er richtet sich gegen ökonomisch marginalisierte Menschen, die sich Wohnen nicht mehr leisten können. Dieser Krieg richtet sich auch systematisch gegen selbstverwaltete Räume und Strukturen, wie das Jugendzentrum Potse oder Widerstandsnester wie das queerfeministische Hausprojekt L34. Wir erleben den Umbau und die Modernisierung der neoliberalen Demokratie, in der uns Grundrechte als Privilegien verkauft werden. Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, die von Zwangsräumung bedroht sind und sich keine Wohnung mehr leisten können sowie mit bedrohten und geräumten autonomen und linksradikalen Projekten. Die Demoroute führt deshalb von Friedrichshain nach Kreuzberg und passiert einige dieser Orte – manche nur noch eine Erinnerung, andere scheiße lebendig.
Wir wollen, dass der Anarchistische CSD ein Raum ist, in dem die unterschiedlichen Stimmen derjenigen hörbar werden, die einen antiautoritären Kampf für Selbstbestimmung führen wollen. Es geht um Unterstützung und gelebte Solidarität, frei von Überlegenheitsdenken, kolonialistischen, patriarchalen und nationalistischen Ideologien.
Egal von welchen Zuschreibungen Du betroffen bist, gegen welche Macht und Herrschaftsverhältnisse Du Dich täglich behaupten musst, egal ob Du einen deutschen Pass hast, einen anderen oder keinen! Egal welches Gender, welche Hautfarbe, welches Aussehen! Ob Du behindert wirst, migrantisiert bist, ob Du jüdisch oder muslimisch bist oder so wahrgenommen wirst, ob Du arabisch sprichst oder hebräisch oder beides – Lass uns zusammenkommen für einen gemeinsamen, intersektionalen und grenzenlosen Kampf gegen Staat(en), Eliten und Regierungen!
Wir laden alle Queers ein, die sich mit diesen Zielen und Werten identifizieren, mit uns zu demonstrieren und sich dem Kampf gegen die Unterdrückung durch dieses kapitalistische, rassistische, koloniale und patriarchale Cistem anzuschließen.
Geh’ mit uns auf die Straße!
Aus Wut zerstören, aus Liebe aufbauen
26.6.2021, 14 Uhr: Startpunkt: Friedensstraße/Märchenbrunnen
Wie immer keine National- und Parteiflaggen. Kein Krieg. Keine autoritären Gruppen. Gerne starke Transparente und Schilder, laute Parolen, Glitter und Gedöns.