+++ Sonntag 08.05.2022 +++
wir berichten am Sonntag #b0805 ab 14:00 Uhr von der Kundgebung
Pankow-Buch: Gedenken an die Befreiung vom Faschismus
Sonntag, den 08.05.2022 | 14:00 Uhr | Sowjetisches Ehrenmal Buch Wiltbergstraße 13125 Berlin
Anreise: S2, Bus 150, 154, 158, 259, 353, 891, 893, S2A, S2B
⚠️ Gemeinsame Anreise: 13:30 U/S-Bahnhof Pankow am S-Bahnsteig
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Aufruf zum Gedenken an die Befreiung am 8. Mai in Pankow-Buch
Erklärung anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus 2022
Unser Bündnis ruft alle Pankower Bürger*innen auf, am 8. Mai 2022 am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Buch ein Zeichen der Mahnung und des Friedens zu setzen.
Danken wir den sowjetischen Befreier*innen, zeigen wir eine Haltung gegen jeden Krieg, Terror und Faschismus, nur so wird der 8. Mai 1945 nicht aus unserem historischen Gedächtnis verschwinden, und er darf es auch nicht.
Daran ändert der Verlauf der Geschichte in den Besatzungszonen und im geteilten Deutschland nichts, daran ändert auch Putins Politik und der zu verurteilende Krieg Russlands gegen die Ukraine nichts.
Ja, wir feiern den 8. Mai auch 2022 als den Tag der Befreiung. Daran hatten die Alliierten den entscheidenden Anteil, aber der Anteil der Streitkräfte der Sowjetunion war besonders groß, ihre Opfer im Kampf gegen die mordende Wehrmacht des faschistischen Deutschlands waren unermesslich. Mehr als 60 Millionen Tote brachte der Zweite Weltkrieg, fast die Hälfte davon in der damaligen Sowjetunion. Es war der größte Krieg der Menschheitsgeschichte, der 1939 vom deutschen Boden ausging und vor 77 Jahren zu Ende gegangen ist.
Den 8. Mai begehen heißt: Wir trauern, wir gedenken der Opfer – nicht der Täter, wir erinnern – betreiben keine erinnerungspolitische Wende gegen historische Wahrheiten, wir danken und wir eignen uns historisches Wissen an.
Wir gedenken auch all jenen, die wegen ihres Engagements oder ihrer Ansichten aus Kultur-, Sport- oder Wissenschaftsbetrieb ausgeschlossen wurden und Vernichtung fürchten oder erleiden mussten.
Es ist ein trauriges Fundament, auf dem eine Zukunft aufgebaut wurde und weiter aufgebaut werden muss. Das Fundament muss man kennen.
Wir feiern den Tag als wirkliche Befreiung von Diktatur, Krieg, vom Drang nach Vernichtungsfeldzügen, von Tyrannei, Rassismus und Unmenschlichkeit.
Wir wenden uns entschieden gegen Verherrlichung der Wehrmacht, Umdeutungen der Geschichtsverläufe, Reichsflaggen auf Balkonen und bei Demonstrationen von nationalistischen und neofaschistischen Gruppierungen.
Wir kritisieren Abschiebungen unliebsamer geflüchteter Menschen.
Wir machen uns stark gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Diskriminierung muslimischer und als russisch wahrgenommener Menschen.
Aber es wird häufig kleingeredet, verharmlost, als Einzelfall proklamiert, verschwiegen, geduldet, umgeschrieben, weggeschaut, …
Der 8. Mai darf niemals eine Routine sein, ein Festakt aus Pflichtbewusstsein. Vielmehr müssen wir uns immer wieder aufs Neue dem Geschehen stellen und unserer Verantwortung bewusst werden.
Wir danken der Roten Armee, den Alliierten, den Widerstandskämpfer*innen, den Partisan*innen und allen, die an diesem großen Sieg der Freiheit und der Menschlichkeit ihren Anteil hatten, verschließen aber nicht die Augen vor einer neuen Weltkriegsgefahr.
Wir wehren uns gegen eine Argumentation, die Opfer und Täter gleichsetzt und einer Schlussstrichdebatte gleichkommt.
Und: Für uns ist der 8. Mai ein Tag zum Feiern.
Wenden wir uns gegen die Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands.
Begehen wir den 77. Jahrestag der Befreiung würdig, achtsam, erinnernd und der Zukunft zugewandt.