+++ Sonntag 19.02.2023 +++
wir berichten am Sonntag #b1902 ab 14:00 Uhr von der Demonstration
🕯️Erinnern heißt kämpfen! 3 Jahre nach Hanau!🕯️
Sonntag, 19.02.2023 | 14:00 Uhr | Hermannplatz 10967 Berlin
Anreise: U7, U8, Bus M29, M41, 171, 194 Hermannplatz
Web-Ticker: https://berlin.demoticker.org
Mastodon: @Demo_Ticker_Berlin@todon.eu
Telegram Ticker: https://t.me/demotickerberlin
Telegram Ticker English: https://t.me/demotickerEng
Twitter Accounts: 📢@demo_ticker
Twitter Hashtags: #b1902 #Hanau
📣 Aufruf…
🗺️ Voraussichtliche Route:
- Hermannplatz
- Sonnenallee
- Erkstraße
- Karl- Marx-Straße
- Werbellinstraße
- Hermannstraße
- Hermannplatz
- Kottbusser Damm
- Kottbusser Straße
- Kottbusser Straße 13
DREI JAHRE HANAU – ERINNERN HEIßT KÄMPFEN
Vor drei Jahren wurden unsere Geschwister Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz und Vili Viorel Păun von einem Rassisten ermordet.
Noch immer trauern wir um unsere Geschwister, noch immer sind unsere Herzen voller Wut, da die Forderungen ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen nicht erfüllt sind: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen. Die Angehörigen, Hinterbliebenen und ihre Unterstützer:innen mussten sich jedes kleinste bisschen Information über die Tat und ihre Hintergründe gegen den Widerstand von Polizei und Justiz erkämpfen. Nur wegen ihrer bedingungslosen, kontinuierlichen Aufklärungsarbeit wissen wir: Den Ermordeten wurde die letzte Fluchtchance genommen, weil der Notausgang der Arena Bar von der Polizei verriegelt wurde, um Razzien zu vereinfachen. Sie alle galten von Anfang an als Gefahr – als die Familien am Tatort ankamen, wurden sie von den Bullen mit Waffen bedroht.
ÜBERALL POLIZEI – NIRGENDWO GERECHTIGKEIT
Diese Kriminalisierung ist nicht zufällig. Wir erleben sie jeden Tag an unseren Körpern und in unseren Kiezen: Wenn die 110 patroulliert, migrantische Jugendliche schikaniert, unsere Läden razzt, Familien verdrängt und unsere Geschwister ermordet. Das verdrängt uns und schafft zusätzliche Ausbeutung, die sie für ihren Wohlstand brauchen. Die Besatzung unserer Kieze durch die Polizei ist ihre „innere Sicherheit“. Unser Elend und Armut ist ihr Profit.
NAZIS MORDEN, DER STAAT SCHIEBT AB
Dabei ist es ihre Politik, die uns die Scheißarbeit von Spargelernte bis Wanderarbeit verrichten lässt. Ihre Politik, die uns Aufenthalt nur begrenzt zuspricht. Ihre Politik, die uns zum Gang zum Jobcenter zwingt und uns nicht das Mindeste zum Überleben zuspricht. Die gleichen Politiker:innen kriminalisieren diejenigen, die erst durch ihre Politik in diese Misere gestürzt wurden. Die bürgerlichen Parteien nutzen dabei aktuell jeden Anlass für zusätzliche rassistische Hetze, um in Zeiten von Krieg und Krise uns zu ihren Sündenböcken zu machen und weitere Unterdrückung und Militarisierung zu rechtfertigen. Springer liefert dabei die letzte Munition. Auch 3 Jahre nach Hanau hallt es immer noch durch Deutschland: Integrationsverweigerer! Sozialschmarotzer! Kleine Paschas! Clan-Kriminalität!
Es wundert also nicht, wenn Faschist:innen dies zum Anlass nehmen, tatsächlich abzudrücken.
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT,
Ob Halle, Hanau, Celle, Mölln, Hamburg, München, Solingen, Rostock-Lichtenhagen – wir lernen ihre Geografie über die Toten, die wir betrauern. Von Oury Jalloh, Christy Schwundek, Mouhamed Lamine Dramé, Qosay Khalaf bis nach Moria und die EU-Außengrenzen. Das sind keine Einzelfälle. Rassismus hat System und hält dieses global am Laufen. Ihre Grenzen schützen ihre Arbeitsteilung und bestimmen, wie wir uns wo bewegen dürfen. Ihre Grenzen lassen uns nicht aus der Shishabar fliehen und setzen uns gleichzeitig in Lagern fest. Diese Zustände wurden durch Kolonialismus erschaffen und werden heutzutage durch den deutschen Staat aufrechterhalten und abgesichert.
Deswegen sagen wir: Migrantifa heißt Klassenkampf!
Wir stehen hinter den Forderungen der Initiative 19. Februar.
Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen können wir uns nur gemeinsam von unten gegen den Willen des deutschen Staates erkämpfen. Wir haben zusammen das Wissen, die Kraft und die Stärke, um unseren Widerstand aufzubauen und miteinander denen entgegenzutreten, die unsere Leben bedrohen!
Kommt zur Demonstration am 19. Februar und lasst uns gemeinsam unsere Trauer, Wut und unseren Widerstand auf die Straßen bringen!
Yallah, Yallah Migrantifa!